Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Nenndorf
NACHRICHTENARCHIV

20.02.2010 | Hohnhorst
Unmut über noch nicht installierte Halbschranken

Großer Unmut herrscht in Hohnhorst über die Bahn AG. Auch fast drei Jahre nach dem schweren Unfall am unbeschrankten Bahnübergang, bei dem vier Menschen ums Leben kamen, sind noch immer die versprochenen Halbschranken nicht installiert. Ortsbrandmeister Gerald Schaper rief alle Hohnhorster Bürger dazu auf, gegen das Verhalten der Bahn zu protestieren.

Im Sommer 2007 erfasste eine S-Bahn am unbeschrankten Bahnübergang in Hohnhorst einen mit fünf Personen – einer Familie – besetzten Pkw. Vier Menschen - Vater, Mutter und zwei Kinder – kamen dabei ums Leben. Nur die jüngste Tochter überlebte das Unglück. Durch diesen schrecklichen Unfall bekam die seit Jahren bestehende Forderung nach Halbschranken wieder mehr Brisanz. Die Bahn versprach dann auch, in 2008 Abhilfe zu schaffen. Nachdem nichts geschah protestierten Bürger und Gemeinde bei der Bahn. Nun sollten im Rahmen des Ausbaus der Hauptstraße in 2009 die Schranken installiert werden. Die Hauptstraße ist seit einem halben Jahr fertig, man schreibt 2010 und die Schranken sind immer noch nicht da. Für die Feuerwehr, die Hohnhorster Bürger und die Gemeinde ein Unding. Ortsbrandmeister Schaper rief alle Bürger zum aktiven Protest auf. Man solle Unterschriften sammeln, Plakate malen, Beschwerdebriefe schreiben und immer wieder die Presse einschalten. Die Hohnhorster hoffen, dadurch die Bahn endlich dazu zu bewegen, die Halbschranken in 2010 zu installieren.

In seinem Jahresbericht ging Schaper natürlich auch auf das Geschehen in der Feuerwehr ein. Fünf Einsätze bewältigten die Aktiven in 2009. Vier Brandeinsätze und eine Hilfeleistung. Bei einem Küchenbrand im Scheller und einem brennenden Papierkorb in einem Haster Pflegeheim zeigte sich der gute Ausbildungsstand. Die Feuerwehr Hohnhorst mit ihren 26 Aktiven verfügt über neun Atemschutzgeräteträger. Diese übernehmen im Ernstfall die Aufgabe, eingeschlossene Menschen aus verqualmten Häusern zu retten und das Feuer vor Ort zu bekämpfen.

Dem entsprechend anspruchsvoll ist die Ausbildung und dem entsprechend oft wird geübt, wie auch der stellvertretende Ortsbrandmeister Heiko Wilkening berichtete. Bei einer Übung im Hohnhorster Kirchturm galt es unter Atemschutz vermisste Personen zu suchen. Es war gar nicht so einfach, sich im engen und verwinkelten Turm mit den schweren Geräten zu bewegen. Dennoch bewältigten die Feuerwehrleute die schwere Aufgabe. Mit zur Ausbildung gehörte erstmalig eine sogenannt Heißausbildung. In einem speziellen mit Gas befeuerten Übungscontainer trainierten die Kräfte den Einsatz unter realistischen Bedingungen. Bei mehreren Hundert Grad löschten sie Brände und lernten das richtige Vorgehen.

Die Jugendfeuerwehr verfügt derzeit über 11 Mitglieder. Die fünf Mädchen und sechs Jungen um Jugendwart Eric Piernicki waren sehr aktiv. Die geleisteten Stunden summierten sich in 2009 auf 145. Den Großteil verwendete man auf das Üben für die Wettbewerbe und Themen zur Feuerwehrtechnik. Es wurden Wettbewerbe besucht und die Dorgemeinschaft bei Weihnachtsmarkt und Aufräumaktion unterstützt.

Um für den Nachwuchs in der Jugendfeuerwehr zu sorgen, planen die Hohnhorster die Gründung einer Kinderfeuerwehr. Eine erste Werbeaktion fand jedoch nur wenig Resonanz. Für 2010 sind weitere Aktionen geplant, um doch noch genügend Kinder zwischen sechs und zehn Jahren für die Feuerwehr zu begeistern.

In 2010 feiert die Feuerwehr ihren 77 Gründungstag. Aus diesem Anlass sind Wettbewerbe nach alten Richtlinien geplant und die Jugendfeuerwehren der Samtgemeinde veranstalten in Hohnhorst ihren Gemeindewettbewerb.

Text: Marco Thiele // 20.02.2010

Anmerkung: Ich bitte die vielen Rechtschreibfehler in der ersten Version zu entschuldigen. Der Texteditor hielt sich für schlauer als ich.

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