Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Nenndorf
NACHRICHTENARCHIV

07.01.2011 | Waltringhausen
Feuerwehr ist gut gerüstet für die Zukunft

Die demografische Entwicklung macht auch vor den Feuerwehren nicht halt. Die Bevölkerungszahlen gehen zurück und somit auch die Zahl der aktiven Mitglieder in den Freiwilligen Feuerwehren. Eine gute Jugendarbeit soll dafür sorgen, dass der Brandschutz auch in der Zukunft gewährleistet werden kann. In Waltringhausen ist man hier auf einem guten Weg. 14 Jungen und Mädchen in der Kinderfeuerwehr und zwölf Jugendliche in der Jugendfeuerwehr lassen die Verantwortlichen in Politik und Feuerwehr nicht bange werden.

Foto zur NachrichtWie im Verlauf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Waltringhausen aus den Berichten der Funktionsträger hervorging, liegt ein bewegtes Jahr hinter allen Mitgliedern. Nachdem in 2009 das neue Fahrzeug geleifert wurde, trainierten die Aktiven nun intensiv den Umgang mit der neuen Technik. Auch andere Themen wie Atemschutz oder Menschenrettung wurden natürlich im Verlauf des Jahres behandelt.

Dank der guten Ausbildung war man für die Einsätze gut gerüstet insgesamt zehn Mal rückten die freiwilligen Helfer aus. Der kurioseste Alarm führte zu einem Supermarkt. Hier sollte sich ein Vogel im Markt befinden. Trotz gründlicher Suche konnte jedoch kein "Piepmatz auf der Piepmühle", wie Gemeindebrandmeister Friedhelm Möller sagte, gefunden werden. Vermutlich hatte er schon längst das Weite gesucht.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Umbau des Feuerwehrhauses. Nachdem für das neue Fahrzeug bereits ein Anbau geschaffen wurde, wird derzeit der alte Teil zu Unterrichtsraum, Umkleidezone und Duschen umgebaut. Zusätzlich zu den bereits 1.127 geleisteten Stunden kamen somit noch 914 Stunden hinzu. Auch 2011 werden die Bauarbeiten noch fortgesetzt.

Die Jugendabteilungen zeigten sich von ihrer besten Seite. Die 14 Jungen und Mädchen der Kinderfeuerwehr "Feuerkobolde" um Betreuer Marco Tannigel trafen sich in 2010 insgesamt 23 Mal zu verschiedensten Aktivitäten. Spiel und Spaß standen im Vordergrund, aber natürlich lernten die Kinder zwischen sechs und elf Jahren viel über die Feuerwehr.

Jugendfeuerwehrwart Steffen Preußing berichtete von 55 Treffen. Besonders erfolgreich zeigte sich eine Werbeaktion. Die Jugendlichen verteilten Infozettel an alle Jugendlichen im Ort. Der Erfolg zeigte sich sofort. Dank dieser Aktion und Übernahmen aus der Kinderfeuerwehr verdoppelte sich die Mitgliederzahl auf zwölf. Und seit langem hat auch wieder ein Mädchen den Weg zur Jugendfeuerwehr gefunden. Neben dem Besuch von Wettbewerben fuhren die Jugendlichen zu einem Spiel der "Hannover Scorpions". Dort sahen sie einen der in dieser Saison seltenen Siege. Jedes Jahr weht auch ein kleiner Hauch von Hollywood durch Waltringhausen. Der diesjährige Jugendfeuerwehrfilm "Heroes On Fire" glänzt mit einer Actionszene und soll die Gefahren des Feuers verdeutlichen.

Das Durchschnittsalter der 24 aktiven Mitglieder liegt bei 28 Jahren. Dem entsprechend brachten die Wahlen des Kommandos auch eine Verjüngung. Nach 22 Jahren im Amt stand Ortsbrandmeister Konrad Riechers nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Die Aktiven wählten den bisherigen Stellvertreter Kim Röhrbein einstimmig zum Nachfolger. Neuer stellvertretender Ortsbrandmeister ist nun Lars Hecht, der ebenfalls ohne Gegenstimmen ins Amt gewählt wurde. Gruppenführer wurde Stephan Gerland. Um den Atemschutz kümmert sich künftig Martin Roddeck, um den Schriftverkehr Roland Britz und um die Finanzen Michael Thiele. Kinderfeuerwehrwart bleibt Marco Tannigel. Als stellvertretende Jugendfeuerwehrwarte wurden Martin Roddeck und Marco Tannigel von der Versammlung bestätigt.

Vier Kameraden freuten sich über neue Dienstgrade. Kevin Müller und Pascal Müller sind nun Feuerwehrmänner. Michael Thiele erhielt einen weiteren Stern für seine Schulterklappen und ist nun Erster Hauptfeuerwehrmann. Gemeindebrandmeister Friedhelm Möller beförderte Steffen Preußing zum Oberlöschmeister.

Für 40-jährige fördernde Mitgliedschaft wurden Helmut Dohmen, Ernst Husmann und Bruno Jubin mit einer Urkunde geehrt.

Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese zeigte sich erfreut über die Aktivitäten und das Engagement in der Feuerwehr. Die positive Entwicklung zeige, dass die Feuerwehr geschätzt und von der Gemeinschaft getragen werde. Das sei auch wichtig, denn die demografische Entwicklung für die Samtgemeinde Nenndorf sage eine konstante Einwohnerzahl von 17.000 vorher. Zukünftig seien weiterhin alle zehn Ortsfeuerwehren erforderlich um alle Einsätze zu bewältigen. In 2010 rückten die Feuerwehren der Samtgemeinde zu 162 Einsätzen aus. Das Spektrum reichte von Hochwasser über ausgetretenes Öl und Benzin bis hin zu böswilligen Alarmen. Das Fundament für die Zukunftsfähigkeit der freiwilligen Wehren sei die Jugendarbeit, so Reese.

Dieses bestätigte auch der Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote. Die 110 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Schaumburg unterhalten 92 Jugendfeuerwehren. In den letzten Jahren kamen 53 Kinderfeuerwehren hinzu. Tendenz steigend. Wirft man einen Blick in die Zukunft, so sinkt die Zahl der Einsatzkräfte von 127.000 in 2010 auf nur noch 107.000 in 2050. Mit einer effektiven Jugendarbeit hofft man, diesem Trend etwas entgegen zu wirken, um auch zukünftig effektiv den Brandschutz sicherzustellen.

Text und Fotos: Marco Thiele // 07.01.2011

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