Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Nenndorf
NACHRICHTENARCHIV

04.02.2011 | Helsinghausen/Kreuzriehe
Einsätze halten Feuerwehr auf Trab

29 Mal rückte die Freiwillige Feuerwehr Helsinghausen/Kreuzriehe im vergangenen Jahr aus. Selbst während der Hochzeit zweier Mitglieder gab es einen Alarm und nur ein Machtwort des Ortsbrandmeisters hielt das Brautpaar davon ab, selbst auszurücken.

Foto zur NachrichtAls in Hohnhorst ein Schuppen in Brand geriet, geschah dieses zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Die Mitglieder der Feuerwehr feierten gerade die Hochzeit des Jugendwartes mit seiner Stellvertreterin. Während der Feierlichkeiten schrillte dann der Alarm der Piepser durch den Saal und die Einsatzkräfte verließen eiligst die Feier. Selbst das Brautpaar machte sich auf den Weg zum Feuerwehrhaus und konnte nur durch den Ortsbrandmeister davon abgehalten werden, Anzug und Brautkleid gegen Helm, Handschuhe und Einsatzkluft zu tauschen. Nach Abschluss der Löscharbeiten setzten die Feuerwehrleute dann die unterbrochene Feier fort.

Weitere Einsätze führten die Aktiven auf die Autobahn – dort brannte ein Lkw – zu Bränden nach Riehe und weiteren Orten in der Samtgemeinde Nenndorf. Durch den in Helsinghausen stationierten Geräteanhänger Atemschutz sind die Männer und Frauen um Ortsbrandmeister Markus Brandt sehr gefragt, wenn bei Einsätzen die Atemluft knapp wird.

Auch Wasser hielt die Wehr auf Trab. Beim Hochwasser im August galt es, mehrere Einsätze abzuarbeiten. Und als es im frisch renovierten Hallenbad in Bad Nenndorf zu einem Wasserschaden kam, halfen auch die Feuerwehrleute aus Helsinghausen/Kreuzriehe beim stundenlangen Auspumpen des Schwimmbeckens.

Wesentlich entspannter agierten die Helfer, als im Mai eine Entenfamilie in einen Regenwasserschacht gefallen war. Nach und nach beförderten sie die niedlichen Küken wieder ans Tageslicht und entließen sie an einem sicheren Platz wieder in die Freiheit.

Damit Einsätze bewältigt werden können, ist eine fortwährende Ausbildung notwendig. Daher trafen sie die aktiven Mitglieder zusätzlich zu zahlreichen theoretischen und praktischen Diensten. Besonders Augenmerk fiel auf das Training der Atemschutzgeräteträger und der Maschinisten.

Wie der voll besetzte Saal im Gasthaus Hattendorf zeigte, ist die Ortswehr fest in die Dorfgemeinschaft integriert. Zusammen mit Vereinen und Organisationen aus dem Ort richtete die Feuerwehr verschiedene Veranstaltungen wie Osterfeuer und Blutspende aus. Beim Laternenumzug und der Mini-Playback-Show am Feuerwehrhaus kamen die Jüngsten dann auf ihre Kosten.

Besonders auf die Jugendarbeit legt das Kommando der Ortsfeuerwehr einen großen Wert. Die prognostizierte Entwicklung in der Altersstruktur der Bevölkerung lässt einen Mangel an Einsatzkräften für die nächsten Jahre erkennen. Mit einer Kinder- und Jugendfeuerwehr arbeitet die Feuerwehr Helsinghausen/Kreuzriehe gegen diese Entwicklung an. Mit Erfolg, wie den Berichten der für die Jugendarbeit Verantwortlichen zu entnehmen war.

In der Kinderfeuerwehr treffen sich 19 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren regelmäßig, um viel über Brandschutz und Feuerwehr zu lernen. Wie die stellvertretende Leiterin Yvonne Seifert mitteilte, geschieht dieses spielerisch. Der Spaß steht bei allen Aktionen eindeutig im Vordergrund. Zusammen mit der Jugendfeuerwehr führten die Kinder Ausflüge nach Steinhude oder ein den Heide-Park durch. Neben viel Spiel und Spaß lernten die Kinder auch die Gefahren des Feuers kennen und wie sie sich im Ernstfall richtig verhalten müssen.

Jugendfeuerwehrwart Dennis Feil betreute zum Jahresende acht Jugendliche. Bei den regelmäßigen Treffen stand die Feuerwehrtechnik im Vordergrund. Verschiedene theoretische und praktische Ausbildungsdienste absolvierten die drei Jungen und fünf Mädchen in 2010. Dabei wurde in Kooperation mit der Jugendfeuerwehr Waltrinhausen auch für verschiedene Wettbewerbe geübt. Beim Gemeindewettbewerb stand ein fünfter Platz zu verbuchen, beim Kreiswettbewerb leider nur ein 43. Platz. Durch drei Übernahmen aus der Kinderfeuerwehr hofft Feil, im laufenden Jahr wieder eine eigene Gruppe stellen zu können.

Die Grußworte der Gäste lobten die gute Jugendarbeit der Feuerwehr. Der Suthfelder Bürgermeister Horst Schlüter dankte den Aktiven für ihr Engagement und stellte deutlich heraus, wie wichtig diese Arbeit für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen sei.

Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese lobte zusätzlich die Einsatzbereitschaft der Aktiven in allen Feuerwehren der Samtgemeinde. Die zehn Ortswehren werden gebraucht, um auch zukünftig bei Schadensereignissen wie dem Starkregen effektiv helfen zu können. Reese resümierte auch die Arbeit des Feuerwehrausschusses der vergangenen Jahre. Vieles habe man gemeinsam abgearbeitet. Exemplarisch nannte er die Beschaffung eines neuen Fahrzeuges für die Ortsfeuerwehr Waltringhausen. In vielen Sitzungen und Betrachtungen habe man ein Fahrzeug beschafft, das als "Standard für die Folgejahre" dienen solle. Im vergangenen Jahr bereisten die Mitglieder des Feuerwehrausschusses alle Feuerwehrhäuser. Vor Ort machten sie sich ein Bild vom Handlungsbedarf und wo Mittel eingesetzt werden müssen. Insgesamt blickt Reese optimistisch in das neue Jahr und erkennt trotz steigender Verschuldung einen Silberstreif am Horizont. Der wirtschaftliche Aufschwung macht auch vor der Samtgemeinde Nenndorf nicht halt. Mit Blick auf Baden-Württemberg, dann auch sein Schlusswort: "Wir können vieles, sogar Plattdeutsch".

Im Kommando gab es eine kleine Änderung. Zum neuen Gruppenführer wählten die Aktiven Mirko Seifert. Unterstützt wird er von seiner Stellvertreterin Stefanie Refflinghaus.

Langjährige Mitglieder der Feuerwehr ehrte der Leiter des Brandschutzabschnitts, Uwe Blume, mit Ehrenzeichen. Für 25-jährige Dienste im Feuerlöschwesen zeichnete er Markus Brandt und Stephan Podratzky mit dem Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen aus.

Für 25-jährige passive Mitgliedschaft erhielt Michael Pietsch eine Auszeichnung des Landesfeuerwehrverbandes.

Bereits seit 50 Jahren dabei sind Willi Böttcher, Günter Hecht und Heinrich Woltmann. Über Jahrzehnte engagierten sie sich für die Feuerwehr. Viele Gründe, um sie hierfür zu ehren. Blume steckte ihnen vor der Versammlung, die sich zu ehren der Jubilare von den Plätzen erhoben hatte, die Abzeichen an und übergab die Urkunden des Landesfeuerwehrverbandes.

Beförderungen durften auch nicht fehlen. Feuerwehrmänner sind nun Torsten Lorz und Michael Oberheide. Der frisch gewählte Gruppenführer Mirko Seifert stieg ebenfalls eine Stufe höher. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Carsten Norden beförderte ihn zum Löschmeister.

Text und Fotos: Marco Thiele // 04.02.2011

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