Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Nenndorf
NACHRICHTENARCHIV

14.01.2012 | Riepen
Feuerwehr ruft zur Mitgliedschaft auf

Feuerwehr – Unverzichtbar. Mit dem Jahresmotto des Niedersächsischen Landesfeuerwehrverbandes eröffnete Ortsbrandmeister Michael Peters die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Riepen. Ein Satz, der jedem einleuchtet, dennoch wird es in Zukunft schwieriger, für ausreichende Mitglieder zu sorgen.

Foto zur Nachricht19 aktive Feuerwehrleute versehen derzeit ihren ehrenamtlichen Dienst in Riepen. Sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und investieren ihre Freizeit in Aus- und Weiterbildung. Bei Einsätzen, die häufig physisch und psychisch belastend sind, helfen sie ohne finanzielle Hintergründe ihren in Not geratenen Mitbürgern.

Doch der Demografische Wandel unserer Gesellschaft führt dazu, dass die Bevölkerung immer älter wird. Immer weniger Mitbürger finden sich, die sich in der Feuerwehr engagieren möchten. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die Feuerwehren. Peters rief alle Bürger dazu auf, mit anzupacken. Denn Feuerwehr ist unverzichtbar.

Der stellvertretende Ortsbrandmeister Frank Sonntag stellte in seinem Jahresbericht sehr anschaulich und detailliert dar, mit welchen Themen sich die Brandschützer im abgelaufenen Jahr beschäftigten.

Zwei Einsätze – jeweils Hilfeleistungen außerhalb von Riepen – galt es zu bewältigen. Dazu kamen Einsatzübungen in Bad Nenndorf und im Rahmen der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Damit die Einsatzkräfte auf alle Situationen bestmöglich vorbereitet sind, ist eine umfassende Aus- und Weiterbildung erforderlich. Bei gemeinsamen Ausbildungsdiensten mit der Feuerwehr Bad Nenndorf, internen theoretischen und praktischen Übungsdiensten und Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene hielten sich die Riepener Brandschützer fit für den Ernstfall. Besonders hob Sonntag die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger in einem Brandübungscontainer hervor. Anhand eines Videos demonstrierte er, mit welchen Gefahren die Feuerwehrleute zu rechnen haben, wenn sie beispielsweise eine brennende Kellerwohnung löschen müssen. Flammen, Rauch und Hitze belasten die Feuerwehrleute enorm. Dennoch müssen sie überlegt vorgehen und besonders dafür sorgen, dass ihnen der Rückweg nicht abgeschnitten wird.

Einen Aufschwung erlebte die Jugendfeuerwehr. Acht Neuzugänge und zwei Abgänge verzeichnete Jugendfeuerwehrwart Bastian Breves. Zum Jahreswechsel standen somit 16 Jugendliche im Dienstbuch. An 50 Tagen trafen sich die Jungen und Mädchen, um gemeinsam an Wettbewerben oder Ausbildungsdiensten teilzunehmen. Besonders gut lief es in 2011 beim KO-Wettbewerb der Gemeindejugendfeuerwehr. Die Gruppe aus Riepen gewann die Vorrunde und zog ins Finale ein. Schließlich freute sich die Gruppe über den ersten Platz.

Höhepunkt war ohne Zweifel wieder das Zeltlager. Dieses Mal kamen die Jugendfeuerwehrleute aus Riepen mit 1.500 Jugendlichen aus dem ganzen Landkreis Schaumburg in Bückeburg zusammen. Eine Woche knüpften die zehn Teilnehmer aus Riepen Freundschaften und hatten viel Spaß bei Wettbewerben, Spielen und Ausflügen.

Im Kreiszeltlager erwarb Sven Fielding die höchste Auszeichnung der Deutschen Jugendfeuerwehr: die Leistungsspange. Im September demonstrierten sieben Jugendliche ihr Feuerwehrwissen und erwarben in Waltringhausen die Jugendflamme der Stufen 1 oder 2.

Der stellvertretende Ortsbrandmeister Frank Sonntag setzte sich dafür ein, einen Mannschaftstransportwagen für die Ortsfeuerwehr Riepen anzuschaffen. Im vorhandenen Tragkraftspritzenfahrzeug gibt es außer dem Fahrersitz nur drei Sitzplätze, die mit Anschnallgurten ausgestattet sind. Somit dürfen nur wenige Jugendliche mit diesem transportiert werden. Er rief Rat und Verwaltung dazu auf, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Nachdem fünf Kinder aus der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr wechselten kommen momentan nur drei Kinder regelmäßig zu den Treffen. Das Betreuerteam um Alexandra Niemann rief alle Kinder zwischen sechs und neun Jahren dazu auf, einmal zum "Reinschnuppern" vorbeizuschauen. Bei den 14-tägigen Treffen lernen die Kinder vieles über die Feuerwehr. Verkehrs- und Brandschutzerziehung stehen auf dem Programm aber auch gemeinsames Basteln und Spielen.

Änderungen ergaben sich im Kommando der Feuerwehr. Zum neuen Gerätewart wählten die Feuerwehrleute Martin Wiehenkel. Schriftwart bleibt Frank Sennholz und Sven Niemann bleibt stellvertretender Kinderfeuerwehrwart. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr hatten während ihrer Jahresversammlung Bastin Breves erneut zum Jugendfeuerwehrwart gewählt. Die Versammlung hatte keine Einwände und bestätigte die Wahl einstimmig. Neuer Beisitzer aus den Reihen der fördernden Mitglieder ist nun Karl-Heinz Plümer.

Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Carsten Norden ehrte drei aktive Mitglieder der Feuerwehr Riepen für langjährige Mitgliedschaft. Dirk Engelking, Frank Sennholz und Frank Sonntag sind seit mehr als zwei Jahrzehnten engagiert im Feuerlöschwesen tätig. Dafür erhielten sie das Niedersächsische Ehrenzeichen für 25-jährige aktive Mitgliedschaft verliehen.

Norden beförderte zudem Ortsbrandmeister Michael Peters zum Oberlöschmeister und seinen Stellvertreter Frank Sonntag zum Ersten Hauptlöschmeister.

Als neues aktives Mitglied wurde Sven Fielding aus der Jugendfeuerwehr übernommen. Zur Erinnerung an seine Jahre in der Jugendabteilung verlieh ihm die stellvertretende Gemeindejugendfeuerwehrwartin Petra Stemme das Traditionsabzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr.

Die Gastredner aus der Politik lobten die Feuerwehrleute für ihr "brandheißes" Ehrenamt und dankten ihnen für ihren Einsatz. Im Namen der Bürger sprach die stellvertretende Bürgermeisterin der Stad Bad Nenndorf, Marlies Matthias, den Aktiven ihren Dank aus. Da sie selbst bereits einmal die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch nehmen musste konnte sie dem Jahresmotto der Feuerwehr nur zustimmen: Feuerwehr ist unverzichtbar.

Auch Rolf Stierand als Vertreter des Samtgemeindebürgermeisters und Vorsitzender des Feuerwehrausschusses dankte den Aktiven für ihr Engagement. Gleichzeitig bat er um Verständnis, dass nicht alle Anforderungen der Feuerwehren umgesetzt werden können. Die finanzielle Situation der Samtgemeinde ist angespannt. In allen Bereichen muss gespart werden. So wurde der Feuerwehrhaushalt für 2012 nur mit Abstrichen verabschiedet. Er berichtete jedoch, dass die neue Tragkraftspritze für Riepen genehmigt sei und beschafft werden könne. Zum Abschluss stellte er sehr deutlich klar, dass Auflösungen und Zusammenlegungen von Feuerwehren nicht zur Debatte stünden. Jede Ortsfeuerwehr wird benötigt und ist unverzichtbar.

Text und Fotos: Marco Thiele // 14.01.2012

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