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NACHRICHTENARCHIV
09.06.2012 | Haste Dampflok macht Station in Haste und wird von Feuerwehr betankt
Für Eisenbahnfreunde gibt es nichts aufregenderes, als eine historische Dampflokomotive in Aktion zu erleben. Diese Gelegenheit bot sich wieder einmal in Haste. Hier startete eine Fahrt der Dampflok-Gemeinschaft 41 096 e. V. zum Bahnhofsfest Wernigerode. Die Feuerwehr Haste war im Einsatz um Wasser nachzutanken.  Dampflokomotiven dominierten den Schienenverkehr von seiner Entstehung bis zur Mitte des 20sten Jahrhunderts. Sie waren Träger der einsetzenden rasanten Entwicklung der Transporttechnik sowie des nationalen und internationalen Handels. Mit dem Aufkommen modernerer Antriebstechnologien wurden die Dampflokomotiven nach und nach von Diesel- und Elektrotriebfahrzeugen abgelöst.
Zahlreiche Vereine kümmern sich seitdem um die alten Schätze und halten sie betriebsbereit. Allerdings wollen größere Ausfahrten gut geplant sein, da die Infrastruktur zum Betrieb der Lokomotiven größtenteils nicht mehr vorhanden ist. Neben ausreichend Brennstoff wird vor allen Dingen Wasser benötigt. Ohne die Unterstützung der Feuerwehren würden die Fahrten nicht sehr lange dauern. Denn wer könnte besser ausreichend Wasser fördern, als die freiwilligen Wehren an den Bahnstrecken. Haste bietet sich besonders an, da hier noch ein alter Brunnen existiert, aus dem schon im letzten Jahrhundert Dampfloks betankt wurden. So dauerte es nicht einmal 20 Minuten, bis 18.000 Liter Wasser in den Tank der Güterzuglokomotive der Baureihe 44 geflossen waren. Seit 1937 wurden von der Baureihe 44 insgesamt 1989 Lokomotiven produziert. Die Lokomotive 44 1486-8 mit der Fabriknummer 4728 entstammt einer Serie, die 1943 von der Firma Schneider & Cie in Le Creusot im Burgund, Frankreich, gebaut wurde. Bis 1990 war sie in der DDR bei der Deutschen Reichsbahn im Einsatz. 1993 ging sie in das Eigentum der Eisenbahnfreunde Traditionsbahnbetriebswerk Staßfurt e. V. über. Zahlreiche Schaulustige bevölkerten den Bahnsteig und machten sich ein Bild von der nahezu 70 Jahre alten Technik. Den Enthusiasmus der Älteren teilten die Jüngeren nicht immer. So manch einem Kind war das zischende und dampfende Ungetüm unheimlich. Da half auch das gute Zureden der Eltern oder Großeltern nichts. Am Abend machte die Lok dann noch einmal Station in Haste. Wieder waren die Aktiven der Feuerwehr zur Stelle um erneut einige Kubikmeter Wasser in den Tank zu füllen. Sehr zur Freude der Eisenbahnfreunde, denn ohne die Unterstützung der ehrenamtlichen Brandschützer gäbe es keine Ausfahrten der Dampflokomotiven. Text und Fotos: Marco Thiele // 09.06.2012
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