Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Nenndorf
NACHRICHTENARCHIV

28.03.2013 | Riepen
Trotz Schnee und Kälte: Feuerwehren proben den Ernstfall

Bei Reparaturarbeiten am Getreidesilo eines Schweinemastbetriebes kam es in Riepen zu einem Feuer. Fünf Menschen wurden hierbei verletzt und saßen teilweise hilflos in 13 Metern Höhe fest. Der Brand drohte auf weitere Teile des Betriebes und einen Gastank überzugreifen.

Foto zur NachrichtDiesem Szenario stellten sich am Gründonnerstag bei winterlichem Wetter Feuerwehren der Samtgemeinde Nenndorf und Einsatzkräfte der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes aus Bad Nenndorf im Rahmen einer groß angelegten Einsatzübung.

Unter der Leitung des Riepener Ortsbrandmeisters Michael Peters begann zunächst die Rettung der fünf verletzten Menschen. Die Drehleiter aus Bad Nenndorf ging in Stellung, um zwei Personen vom Dach eines Getreidesilos zu retten. Trupps unter Atemschutz suchten auf dem Gelände derweil nach weiteren Verletzten. Diese wurden zügig gefunden und den mittlerweile eingetroffenen Helfern des DRK übergeben. Nach einer Erstversorgung brachten sie zwei Krankentransporter in die Mehrzweckhalle nach Riepen, wo die Sammelstelle eingerichtet war.

An der Einsatzstelle, die relativ weit entfernt von Siedlungen an der B65 liegt, mussten die Feuerwehrleute zunächst die Wasserversorgung herstellen. Dazu verlegten sie von etwa 650 Metern entfernt liegenden Teichen eine doppelte Schlauchleitung zum Stallgebäude. Insgesamt drei Tragkraftspritzen transportieren so mehr 2.000 Liter Wasser pro Minute und speisten vier C-Rohre, ein B-Rohr und das Wenderohr der Drehleiter.

Einsatzleiter Michael Peters und Gemeindeausbilder Paul Dylla zeigten sich nach Abschluss der zweistündigen Übung zufrieden über den Verlauf. Die Wasserversorgung wurde zügig und schneller als erwartet hergestellt. Der im vergangenen Jahr angeschaffte neue Gerätewagen Logistik ermöglichte es, die doppelte Schlauchleitung während der Fahrt zu verlegen. Ein großes Manko waren jedoch Probleme mit der Kommunikation an der Einsatzstelle. Durch den Ausfall eines Funkkanals gab es Verständigungsprobleme. Besonders hoben beide Übungsleiter die hohe Motivation der Einsatzkräfte hervor. Bei Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt opferten sie ihre Freizeit und stellten sich den Aufgaben.

In einer Nachbesprechung, an der auch die Beobachter aus anderen Wehren der Samtgemeinde teilnehmen, wird man die Übung aufarbeiten. Die Erkenntnisse fließen dann in den Einsatzplan ein, dessen praktische Umsetzung an diesem winterlichen Abend ebenfalls geprobt wurde.

Im Einsatz waren die Nenndorfer Feuerwehren Riepen, Bad Nenndorf, Horsten, Ohndorf, Helsinghausen/Kreuzriehe und Algesdorf aus der Samtgemeinde Rodenberg. Sie rückten mit zwölf Fahrzeugen und 65 Feuerwehrleuten aus. Das DRK war mit drei Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften vor Ort.

Text und Fotos: Marco Thiele // 28.03.2013

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