Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Nenndorf
NACHRICHTENARCHIV

11.01.2014 | Riepen
Feuerwehr Riepen blickt auf 80 Jahre erfolgreiche Arbeit zurück

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Riepen blickten im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung auf das abgelaufene Jahr und insgesamt 80 Jahre erfolgreiche Arbeit zurück. Gleichzeitig feierten die Mitglieder der Feuerwehr und geladene Gäste das 45-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr.

Foto zur NachrichtOrtsbrandmeister Michael Peters hob in seinem Jahresbericht die herausragensten Ereignisse der Riepener Feuerwehrgeschichte hervor. Brände, Überschwemmungen und Unfälle hatten die Frauen und Männer der Feuerwehr abzuarbeiten.

Auch in 2013 blieben die ehrenamtlichen Feuerwehleute nicht von Einsätzen verschont. Wie für viele andere Feuerwehren in Deutschland, wird auch den Riepener Feuerwehrleuten das Elbehochwasser lange in Erinnerung bleiben. Sechs Tage waren vier Kameraden im Einsatz, um im Magdeburger Stadtteil Cracau die Wassermassen der Elbe aus den Straßen zu pumpen.

Für die Bewältigung der Einsätze, ist eine solide Ausbildung erforderlich. Als besonders positiv stellte Peters die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Bad Nenndorf heraus. Zehnmal nahmen Feuerwehrleute aus Riepen an den Ausbildungsdiensten in Bad Nenndorf teil. Die langjährige Zusammenarbeit trägt inzwischen erste Früchte. Die Feuerwehr Riepen wird auch alarmiert, wenn die Feuerwehr Bad Nenndorf tagsüber zu einem Einsatz ausrücken muss.

Besonders detailliert ging der stellvertretende Ortsbrandmeister Frank Sonntag auf das Ausbildungsgeschehen ein. Die Schwerpunkte bildeten besonders der Umgang mit der neuen Tragkraftspritze und das Atemschutztraining. Gerade die Feuerwehrleute, die unter Atemschutz arbeiten, benötigen neben der körperlichen Leistungsfähigkeit auch praktische Erfahrungen, um im Ernstfall richtig zu reagieren. Hilfreich war hierbei ein Besuch des Brandhauses in Lemgo, wo unter realistischen Bedingungen der Einsatz unter Atemschutz geprobt werden konnte.

Die seit mittlerweile zwölf Jahren bestehende Kinderfeuerwehr, hat sich im vergangenen Jahr erholt. Waren Ende 2012 nur noch zwei Kinder aktiv, konnte die Mitgliederzahl durch eine Werbeaktion auf zehn erhöht werden. Sonja Engelking, die Leiterin der „Löschflitzer“, war voll des Lobes für ihre Schützlinge. Sie hob ihre Hilfsbereitschaft und vor allem ihre Treue zur Kinderfeuerwehr hervor. Das Hauptaugenmerk lag für das Betreuerteam auf der Brandschutzerziehung. Die Jungen und Mädchen lernten, wie Feuer entsteht und wie man es löschen kann, wie ein Notruf abgesetzt wird und wie man sich bei Feuer verhält. Natürlich wurde auch ausgiebig gespielt und gebastelt.

Jugendfeuerwehrwart Bastian Breves berichtete ebenfalls von einem gelungenen Jahr. Elf Jugendliche sind derzeit aktiv. Für alle Jugendfeuerwehren sind Zeltlager immer ein Höhepunkt. So auch für die Jugendlichen aus Riepen. Im Juli nahmen sie am Gemeindezeltlager der Samtgemeinde Niedernwöhren in Lauenhagen teil. Bei bestem Sommerwetter verbrachten die angehenden Feuerwehrleute ein paar schöne Tage mit vielen Wettbewerben und Aktivitäten. Nach der Sommerpause absolvierten sieben Jungen und Mädchen die Prüfungen für die Jugendflamme, der Stufen 1 und 2. Alle Teilnehmer bestanden und erhielten die entsprechenden Abzeichen für ihre Dienstanzüge.

Sorgen bereitet Ortsbrandmeister Peters die geringe Anzahl aktiver Mitglieder. Mit 18 Aktiven hat die Mannschaftsstärke die untere gesetzlich vorgeschriebene Grenze erreicht. Er fordert bei der Politik Unterstützung ein, um mehr Mitglieder zu werben. Nur mit einer ausreichenden Stärke kann der Brandschutz in Riepen auch weiterhin sichergestellt werden.

Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese bezeichnete den Aufruf als "Fingerzeig" für alle Riepener und die Neubürger. Es gelte, die Feuerwehr zu unterstützen. Seit Jahrzehnte habe sie sich bewährt und unter dem Strich könne auf sie nicht verzichtet werden. Den Einsatzkräften dankte er für ihren Einsatz, insbesondere beim Hochwasser in Magdeburg. Mit Blick auf die finanzielle Situation der Samtgemeinde sagte er, dass die Feuerwehren keine Bittsteller seien. Sie setzen sich seit Jahrzehnten für die Bürger und die Samtgemeinde ein. Hierfür seien zukünftig eine entsprechende Ausbildung, Geräte und Zusammenhalt erforderlich.

Auch die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bad Nenndorf dankte für die Bereitschaft zum Helfen. Ohne den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehren würde das "gesellschaftliche System zusammenbrechen, da niemand mehr Brände löschen würde".

Der Beckedorfer Pastor Falk Nisch stellte in seinem Grußwort die Gemeinsamkeiten zwischen Feuerwehr und Kirche heraus. Beide leisten Dienst für den Nächsten, engagieren sich in Kinder- und Jugendarbeit, arbeiten ehrenamtlich, haben finanzielle Nöte und den heiligen St. Florian. Für die Feuerwehr sei er immer verfügbar, wenn nach schwierigen Einsätzen seine Hilfe notwendig werde. Das es sich lohne, für die Feuerwehr tätig zu sein, begründete er mit einem Satz: "Wer sich für andere einsetzt, bekommt meistens mehr zurück, als er gibt." Praktisches Beispiel war hierfür der Einsatz in Magdeburg. Die enorme Unterstützung der Bevölkerung und deren Dankbarkeit werden den teilnehmenden Einsatzkräften noch lange in Erinnerung bleiben.

Vom Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote wurde Marc Vergato mit dem Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen für 25-jährige aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr ausgezeichnet.

Ortsbrandmeister Michael Peters wurde schließlich vom Gemeindebrandmeister Friedhelm Möller zum Brandmeister befördert.

Text und Fotos: Marco Thiele // 11.01.2014


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