Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Nenndorf
NACHRICHTENARCHIV

25.01.2014 | Bad Nenndorf
Arbeitsreiches Jahr für die Feuerwehr Bad Nenndorf

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Nenndorf rückte im vergangenen Jahr zu 87 Einsätzen aus. Während sich die Anzahl noch im normalen Rahmen bewegte, nahm die Einsatzdauer gegenüber dem Vorjahr zu. 2.292 Stunden waren die ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Einsatz.

Foto zur NachrichtDer stellvertretende Ortsbrandmeister Hans-Martin Cronjaeger berichtete während der Jahreshauptversammlung im Hotel Esplanade sehr detailliert über das Einsatzgeschehen. Insgesamt wurden durch die Feuerwehr 18 Personen gerettet. Zweimal kam allerdings jede Hilfe zu spät.

Auch auf der Autobahn war die Feuerwehr mehrfach im Einsatz. Er appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, auf Autobahnen im Stau immer eine Rettungsgasse zu bilden. Bei einem Einsatz war die Rettungsgasse durch auf zwei Spuren stehende Lkw so eng, dass einige Außenspiegel beschädigt wurden. Dabei sollte es doch möglich sein, so Cronjaeger, auf den Schilderbrücken rechtzeitig ein Überholverbot für Lkw einzublenden und vielleicht auch auf die Bildung einer Rettungsgasse hinzuweisen.

Insgesamt resümierte Cronjaeger ein arbeitsintensives Einsatzgeschehen, dass dank der guten Ausbildung routiniert abgearbeitet wurde.

Für die Ausbildung in der Feuerwehr Bad Nenndorf zeichnet Zugführer Paul Dylla verantwortlich. Bei 57 Ausbildungsdiensten behandelten die Feuerwehrleute Themen wir Grundtätigkeiten im Löscheinsatz, Menschenrettung und Brandbekämpfung. An verschiedenen Gebäuden in der Stadt führten die Aktiven Einsatzübungen durch. Mit Blick auf den Neubau des Feuerwehrhauses kritisierte er die fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten, wie beispielsweise einen Übungsturm, Übungshydranten oder einen Fixpunkt für die Seilwinde des Rüstwagens.

Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren Helsinghausen/Kreuzriehe und Riepen, die bei Einsätzen am Tage mit alarmiert werden, stellte Dylla als besonders positiv heraus. Bei Einsatzübungen und realen Einsätzen konnte der Erfolg der gemeinsam betriebenen Ausbildung festgestellt werden.

Bei vielen weiteren Diensten probten die Atemschutzgeräteträger in den Brandhäusern Essen und Lemgo, führten die Maschinisten ein Fahrsicherheitstraining mit den Löschfahrzeugen durch oder übten Feuerwehrleute den Umgang mit dem Einsatzleitwagen bei einer simulierten Großschadenslage.

Jugendfeuerwehrwart Thomas Hoffmeister berichtete von einem ebenso arbeitsintensiven Jahr der Jugendfeuerwehr. Die 18 Jugendlichen leisteten in 2013 insgesamt 66 Dienste, von denen sich 54 mit Feuerwehrtechnik befassten. Höhepunkt war – wie in nahezu jedem Jahr – die Teilnahme an einem Zeltlager. Im vergangenen Jahr fuhren die Jugendfeuerwehrleute dazu nach Lauenhagen, um am dortigen Samtgemeindezeltlager teilzunehmen. Weitere Aktivitäten und Ausflüge führten beispielsweise ins Phaeno in Wolfsburg.

Für Hoffmeister war es das letzte Jahr als Jugendfeuerwehrwart. Nach nahezu 12 Jahren als Leiter der Nachwuchsabteilung legte er sein Amt in jüngere Hände. Künftig wird Dennis Höger die Jugendlichen ausbilden. Als Dank für seine geleistete Arbeit erhielt Thomas Hoffmeister von seinem Betreuerteam und der Ortsfeuerwehr große Präsentkörbe überreicht.

Für die Kinderfeuerwehr berichtete der stellvertretende Leiter Andreas Flemming den Besuchern von den Ereignissen des Jahres. Auf 34 Kinder ist die Stärke der Kinderfeuerwehr angewachsen. Damit sei die Obergrenze erreicht. Mehr Kinder können die Verantwortlichen nicht betreuen. So musste eine Warteliste eingerichtet werden, auf der bereits einige Interessenten stehen. Alle zwei Wochen treffen sich die Kinder im Feuerwehrhaus. Höhepunkte sind laut Flemming Experimente, Bastelnachmittage und die Feuerwehrautos.

Ortsbrandmeister Thomas Schweer informierte die Versammlung, dass die 28 Jahre alte Drehleiter der Ortsfeuerwehr bis 2016 ersetzt werden müsse. Hohe Kosten für die Instandsetzung des dann 30 Jahre alten Hubrettungsfahrzeuges wären die Folge. Nach Meinung der Ortsfeuerwehr gäbe es bei der Ersatzbeschaffung keine Alternative zur Drehleiter. Dem Feuerwehrausschuss wurden ausführlich die Vor- und Nachteile einer Drehleiter im Vergleich zu einer Hubrettungsbühne, wie sie in Stadthagen im Einsatz ist, dargestellt. Schweer forderte ein Ende der Diskussionen um Zeit zu sparen und die Beschaffung in die Wege zu leiten.

Äußerst positiv entwickelte sich die Anzahl der Aktiven Mitglieder. Zum Jahresende 2013 verrichten 63 Männer und Frauen den Dienst in der Feuerwehr. Dennoch muss daran gearbeitet werden, die Tagesverfügbarkeit zu verbessern. Viele Feuerwehrleute arbeiten außerhalb der Stadt und stehen somit am Tage nicht zur Verfügung. Bei Stellenausschreibungen der Stadt- und der Samtgemeinde sollte daher Bedingung sein, aktives Mitglied der Feuerwehr zu werden. Rechtlich sei dieses durchaus möglich.

In den Grußworten der geladenen Gäste kam die Dankbarkeit über die geleistete Arbeit zum Ausdruck. Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese dankte besonders für den Einsatz während des Aufmarsches rechter Gruppen, der alljährlich im August in der Kurstadt stattfindet. Die Feuerwehrleute stellten hierbei den Brandschutz sicher und beteiligten sich aktiv beim Anbringen von Transparenten und Bannern in der Stadt. Angesichts der hohen Schuldenlast von 11 Millionen Euro stellte er klar, dass die Feuerwehr kein Bittsteller sei. Doch neben der Sicherstellung des Brandschutzes gelte es noch andere Aufgaben, wie beispielsweise das Bildungswesen, wahrzunehmen. Zum Neubau des Feuerwehrhauses berichtete er, dass der Auftrag an die Architekten erteilt worden sei. Die ersten Pläne wurden erstellt und werden Ende Februar in den Fachausschüssen diskutiert.

Unter dem Punkt Ehrungen zeichnete der Ortsbrandmeister Gerhard Borcherding und Jens Pohl für 25-jährige fördernde Mitgliedschaft aus. Gisela Plümer unterstützt die Feuerwehr bereits seit 40 Jahren.

Durch den Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote erhielt Thomas Hoffmeister das Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft.

Aus der Jugendfeuerwehr verstärken Anna Cronjaeger, Svenja Kramer, Tanja Scheller und Anja Wingert die Einsatzkräfte. Als Seiteneinsteiger ohne vorherige Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr traten Katrin Ahrens, Claudia Baroth, Rojin Etati, Jennifer Heider und Sascha Kramm der Einsatzabteilung bei.

Ihre Beförderung zum Feuerwehrmann erhielten Dennis Tölke und Ralf Wlotzka. Oberfeuerwehrmann ist nun Markus Schweer. Einen zweiten Stern für den Dienstgrand Hauptfeuerwehrmann und Hauptfeuerwehrfrau erhielten Dennis Höger, Michael Pusch und Katrin Schaper.

Gemeindebrandmeister Friedhelm Möller beförderte den stellvertretenden Zugführer Thomas Schröder schließlich zum Brandmeister.

Text und Fotos: Marco Thiele // 25.01.2014

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