Freiwillige Feuerwehr Samtgemeinde Nenndorf
NACHRICHTENARCHIV

24.01.2015 | Bad Nenndorf
Wenig Einsätze, aber trotzdem viel Arbeit

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Nenndorf rückte in 2014 zu 66 Einsätzen aus. Das ist einer der niedrigsten Werte der letzten Jahre. Dennoch investierten die Aktiven viel Zeit. Vornehmlich in die Ausbildung und in die Jugendarbeit.

Foto zur NachrichtWie der stellvertretende Ortsbrandmeister Hans-Martin Cronjaeger berichtete, rückten die Aktiven zu diversen Bränden, Hilfeleistungen und Fehlalarmen aus. Besonders hob er einen Großbrand in Beckedorf, bei dem die Feuerwehr Gebäude vor dem Übergreifen der Flammen schützte, hervor. Verkehrsunfälle auf der Autobahn und den Bundesstraßen galt es mehrfach abzuarbeiten. Insgesamt retteten die ehrenamtlichen Feuerwehrleute 15 Personen bei Unfällen und sonstigen Notlagen. Insgesamt waren die Feuerwehrleute mehr als 1.000 Stunden für die Bürger der Samtgemeinde Nenndorf im Einsatz.

Die Ausbildung der Feuerwehrleute ist für die Bewältigung der verschiedensten Einsatzlagen besonders wichtig. Unter der Leitung von Zugführer Paul Dylla wurden mehr als 3.900 Ausbildungsstunden erbracht. Das Dienstbuch weist für das abgelaufene Jahr 56 Dienste aus. Während der 24 regulären Dienste beschäftigte man sich mit theoretischen Themen oder trainierte Grundtätigkeiten. Bei allen Übungseinheiten kommt es den Verantwortlichen darauf an, so realitätsnah wie möglich zu üben. Daher ist die Feuerwehr dankbar, wenn sie an Gebäuden und auf Firmengeländen in Bad Nenndorf trainieren darf. Leider sind solche Übungsobjekte schwer zu finden. Wie Dylla berichtete, verhindert die energetische Sanierung vieler Fassaden das Anstellen von Leitern. Er habe die Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben, dass auf dem Gelände des neuen Feuerwehrhauses ein Übungsturm errichtet wird.

Zusätzliche zu den regulären Diensten kamen die Feuerwehrleute zusammen, um sich mit speziellen Themen zu befassen. Die Maschinisten übten den Umgang mit Pumpen und das Rangieren der großen Fahrzeuge auf Waldwegen und in beengten Verhältnissen. Die Atemschutzgeräteträger wurden dabei besonders gefordert. Ein Trainingstag in einer Brandsimulationsanlage der Berufsfeuerwehr Essen, organisiert durch Jörg Wackerhahn, veranschaulichte den Teilnehmern die Gefahren beim Innenangriff. Bei Temperaturen von etwa 650 Grad Celsius galt es, trotzdem einen kühlen Kopf zu bewahren und überlegt zu handeln.

Die Jugendfeuerwehr um Jugendfeuerwehrwart Dennis Höger hat ebenfalls ein Aktionsreiches Jahr hinter sich. Höhepunkt war wieder einmal das Kreiszeltlager, das in Stadthagen stattfand. Sieben Jugendliche aus Bad Nenndorf erwarben dort die Leistungsspange. Die Mitgliederzahl bleibt auch nach dem Wechsel von vier Jugendlichen in die Einsatzabteilung konstant. 18 Jungen und Mädchen nehmen derzeit an den regelmäßigen Treffen teil.

Andreas Flemming berichtete von den Aktivitäten der Kinderfeuerwehr „Heiße Bande“. 34 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sind Mitglied in dieser Abteilung der Feuerwehr. Im 14-tägigen Rhythmus treffen sich die Jungen und Mädchen, um natürlich viel über die Feuerwehr zu lernen. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Brandschutzerziehung, damit die Kinder im Ernstfall richtig reagieren. So üben die Kinder immer wieder, wie ein Notruf abgesetzt wird und wie man sich bei Feuer richtig verhält. Selbstverständlich wird während der Treffen auch viel gebastelt und gespielt.

Ortsbrandmeister Thomas Schweer konnte das fünfte Jahr in Folge von einer positiven Mitgliederentwicklung berichten. 65 Aktive Einsatzkräfte stehen für Einsätze bereit. Schweer führt den Anstieg auf die gute Jugendarbeit und die Ausbildung in der Einsatzabteilung zurück. Dennoch verlassen immer wieder aktive Mitglieder die Feuerwehr, da sie wegen Studium und Arbeit in eine andere Stadt ziehen. Er appelliert an die Samtgemeinde, bei Stellenausschreibungen bevorzugt freiwillige Feuerwehrleute einzustellen, die besonders die Tagesverfügbarkeit verbessern sollen.

Der Ortsbrandmeister berichtete zudem von weiteren Aktivitäten der Feuerwehr, sei es das Aufhängen der Transparente für das Demonstrationswochenende im August, der Besuch von Kindergartengruppen und Schulklassen im Feuerwehrhaus oder die Teilnahme an Schützenfest, Volkstrauertag und Weihnachtsmarkt.

In 2015 werden sich Feuerwehr, Verwaltung und Politik mit der Feuerwehrbedarfsplanung beschäftigen. Schweer erwartet von den Feuerwehren, dass sie nichts beschönigen. Die Ratsmitglieder fordert er hingegen auf, die Ergebnisse der Planung nicht infrage zu stellen.

In die Planungen für den Feuerwehrhausneubau wurden zahlreiche Stunden Arbeit investiert. Es wurden Stellungsnahmen und Richtigstellungen verfasst, in denen der Architekt beispielsweise immer wieder auf Vorschriften der Feuerwehrunfallkasse oder der Arbeitsstättenverordnung hingewiesen wurde. Letztlich ohne Erfolg. Laut Schweer befinde man sich nun "am Ende der Sackgasse".

Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt griff in seinem Grußwort das Thema auf. Mittlerweile liege der 13. Planentwurf für den Neubau vor. Leider wieder mit Fehlern. In der Woche vor der Versammlung hat ein Gespräch stattgefunden, in dem die Mängelliste besprochen wurde. Es wurde eine Frist gesetzt, in der ein Plan abzugeben ist, in dem alles fehlerfrei dargestellt wird. Er versprach, in 2015 auf jeden Fall mit dem Bau zu beginnen.

Ein schöner Tagesordnungspunkt jeder Versammlung sind Neuaufnahmen, Ehrungen und Beförderungen. Aus der Jugendfeuerwehr wurden Andreas Markert, Hendrik Kisser, Jason Sucker und Alexander Brückner übernommen. Als Seiteneinsteiger verstärkt Denis Peter die Reihen der Aktiven. Die stellvertretende Gemeindejugendfeuerwehrwartin Petra Stemme dankte den ehemaligen Jugendfeuerwehrleuten für ihr Engagement in den letzten Jahren und überreichte ihnen das Traditionsabzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr.

Zum Feuerwehrfrauen ernannte der Ortsbrandmeister Katrin Ahrens, Claudia Baroth, Anna Cronjaeger, Svenja Kramer, Tanja Scheller und Anja Wingert. Oberfeuerwehrleute sind nun Maximilian Verhouven, Timo Baroth und Jennifer Schweer. Patryk Groszek erhielt ebenfalls einen weiteren Stern für seine Schulterklappen und ist nun Hauptfeuerwehrmann.

Der Gemeindebrandmeister Friedhelm Möller beförderte Dennis Höger zum Löschmeister und Bernd Schröder zum Hauptlöschmeister.

Abschnittsleiter Uwe Blume nahm Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft vor. Stefan Schaper ist seit 25 Jahren aktives Mitglied der Feuerwehr Bad Nenndorf und erhielt dafür das Ehrenzeichen der Landes Niedersachsen. Bereits seit 50 Jahren ist Herbert Reese dabei. Blume ehrte ihn dafür mit dem Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes.

Seitens der Feuerwehrkameradschaft ehrte Thomas Schweer fördernde Mitglieder für langjährige Unterstützung. Walter Sickau und Maria Harmening fördern die Feuerwehr seit 25 Jahren. Die Ehrennadel für 40-jährige fördernde Mitgliedschaft erhielten Heinrich Wackerhahn und Wolfgang Wille.

Text und Fotos: Marco Thiele


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